psychologische MethodenSystemischer Therapie und BeratungEin Überblick |
psychologische Methoden in der therapeutischen PraxisDie systemische Beratung und Therapie bietet im Hinblick Vielfalt ein enorm großes Repertoire an Methoden und Techniken, die innerhalb der Beratung oder Therapie ihre Anwendung finden können. Hier wäre auf bekannte Literatur bspw. "von Schlippe, A. & Schweitzer, J., Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung, 9. Aufl. Göttingen 2003", "Klein, R. & Kannicht, A., Einführung in die Praxis der systemischen Therapie und Beratung, Heidelberg 2007", "von Schlippe, A. & Schweitzer, J., Systemische Interventionen, 2. Aufl. Göttingen 2010" oder "Fryszer, A. & Schwing, R., Systemisches Handwerk. Werkzeug für die Praxis, 2. Aufl. Göttingen 2007" verwiesen. Ich möchte an dieser Stelle lediglich einige verkürzt vorstellen. 01. Grundsätzliches 02. Systemische Fragen 03. Genogramm 04. Wertschätzende Konnotation 05. Refraiming 06. Familienskulptur 07. Geschichten, Metaphern, Humor 08. Externalisierung 09. Visualisierung 10. Familienbrett 1. Grundsätzliches zur Sicht Systemischer Therapie und BeratungWas bedeutet Systemisches Arbeiten für den Kunden. Wie wird der Systemische Ansatz in das Anwendungsfeld Praxis übertragen?
2. Systemische FragenEin wesentliches Merkmal der Systemischen Therapie sind die unterschiedlichen und vielfältigen Fragetypen. Es sind zirkuläre Fragen, lösungsorientierte Fragen, Gedankenlesende Fragen, Wunderfragen, Fragen nach Ausnahmen, Skalierungs- und Prozentfragen, Handlungsfragen, Hypothetische Fragen, Diachronische Fragen, Fragen zum Therapierahmen, zur Therapiemotivation, zur Möglichkeitskonstruktion, Fragen zu Verhaltensalternativen bzw. nach bekannten Vergleichen, nach problematischen Verhaltensweisen und deren Ausnahmen, zum Raum und zum zeitlichen Kontext des Problems. Im Folgenden sind einige Beispiele der Fragen beschrieben, die sich durch ihren Namen nicht selbst erklären/beschreiben.
3. Das GenogrammEs ist eine zeichnerische Darstellung des Systems (Familie, Organisation), anhand welcher sich komplexe Informationen zu den Beteiligten, zur Struktur und deren Netzwerken, der Ereignis-Chronologie und zu relevanten Beziehungen und Konstellationen zusammenfassen lassen. Informationen zur Herkunftsgeschichte und zur Identität sind durch diese Methode „klarer“ dargestellt. Es lassen sich ferner Familiengeschichten und Traditionen ableiten sowie Regeln und Muster leichter nachvollziehen und Ressourcen aufzeigen. Die eigene Lebensgeschichte oder die Geschichte naher Zugehöriger kann durch dieses Mittel besser verstanden werden. Sind diese neuen Informationen erarbeitet, lassen sich Veränderungen leichter integrieren oder es ermöglicht die Abkehr gewohnter verfestigter Prozesse und Handlungen. 4. Wertschätzende KonnotationSie ist einerseits Ausdruck der therapeutischen Haltung und andererseits ein therapeutisches Instrument. Zuzuordnen ist sie den „Kommentaren“. Diese Bewertung und Anerkennung von Verhaltensweisen oder zu Lebensgeschichten arbeitet der Tendenz in „gut“ und „böse“ einzuordnen entgegen und soll den Blick auf das Gesamtwirken lenken. Es kann zudem als Zugang zum Familiensystem genutzt werden. Oft ist es anfangs ungewohnt und "verdächtig" eine positive Rückmeldung über sich und sein Verhalten zu bekommen, aber selbst angewandt im Alltag kann es zu einer Lebenseinstellung werden, die Freiraum für und eine offenere Zuordnung von Verhalten ermöglicht. 5. ReframingBeim Refraiming wird unter Verwendung eines anderen Kontextes Erlebtes oder Geschehenes mit einer neuen Sinngebung verbunden. Diese Umdeutung erlaubt es das Symptom in seiner positiven Bedeutung für das System zu beschreiben, so daß es einer neuen Sichtweise zugeordnet werden kann. So wird der Symptomträger (diejenige Person des Systems, welche anfänglich als die mit den Problemen angesehen wird oder Schwierigkeiten Auslösende betitelt wird) als Refraiming als die Person beschrieben, welche anzeigt, daß die Familie sich in einem Veränderungsprozeß befindet. Er wird somit als Warnsignal verstanden und nicht mehr als Störender. Zugrunde liegt diesem Mittel, daß jedes Verhalten nur im Gesamtkontext Sinn macht und ein anscheinender Nachteil sich als Vorteil erweisen kann. 6. FamilienskulpturDiese Technik verwendet aktive Handlung, um Interaktionen, Beziehungen untereinander zu verdeutlichen, sie zu symbolisieren. Die Familienskulptur bietet die Komplexität eines Systems, die Gefühle und Gedanken verdichtet aufzuzeigen. Sie erlaubt es, daß die Mitglieder Verhalten und Familienbeziehungen in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft wahrnehmen können. Eine Situation innerhalb einer Familie kann dergestalt unter Verwendung einer Skulptur wie eine Art Denkmal oder getreues Abbild verdeutlicht werden. 7. Geschichten, Metaphern, HumorErnste Themen erlauben häufig kein Entfernen von ihnen, sie sind überpräsent. Geschichten und Metaphern erlauben eine Entfernung herzustellen, so daß die Situation aus einer nicht persönlich bezogenen Distanz heraus wahrgenommen werden kann. Andere Lösungen werden greifbarer und erfahrbarer. Es ist mit dem „Vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen“ gut zu umschreiben. 8. ExternalisierungDiese Methode erlaubt es, die gegenseitige Beeinflussung von Problem und Person mit dem Betroffenen herauszuarbeiten und sie zu sprachlich zu visualisieren. Die Externalisierung zielt darauf ab, den statischen Verbleib in der „Welt der Probleme“ aufzulösen und in eine Entwicklung mit neuen Handlungsmöglichkeiten zu führen. Einerseits wird der Einfluß des Problems auf das Leben der Person und dessen Beziehungen fokussiert und anderseits der Einfluß der Person und dessen persönliche Identität auf das Bestehen bzw. „Leben“ des Problems. Es ist eine Umkehrung von der passiven Opferhaltung zur aktiven Täterschaft. 9. VisualisierungDas Visualisieren ermöglicht verschiedene Wahrnehmungskanäle zu nutzen. Es geht weg von der kopflastigen und flüchtigen Kognition der Sprache und erlaubt es eine Fülle von zeitüberdauernden Informationen bereitzustellen. Es können Kärtchen, Plakate, Figuren, Projektoren, ... verwendet werden, alles was hilft sprachlich-komplexes in optische Reize zu transformieren und vereinfacht oder übersichtlich darzustellen. Es soll einen Unterschied zu dem Gesagten machen, es zeitüberdauernd verdeutlichen oder visuell unterstützen, so daß andere einen vereinfachten und permanenten Zugang finden können. Ein anschauliches und praktisches Anwendungsbeispiel ist eine Konstellation, wo innerhalb einer Familie die Aufgabenverteilung zu Lasten einer Person verschoben ist und dieser Sachverhalt gegenüber den anderen schwer vermitteln werden kann. Hier kann man die Aufgabe geben, daß jeder der Beteiligten seine durch ihn getätigten Aufgaben auf jeweils ein einzelnes Kärtchen niederschreibt und es vor sich ausbreitet. Betrachten nun alle gemeinsam Ihre angesammelten Aufgaben wird der Unterschied für alle sichtbar. Zusätzlich erlaubt die Visualisierung diese Information zeitüberdauernd aufrechtzuerhalten, so daß verschiedene Anschlußinterventionen jederzeit darauf zugreifen können. 10. FamilienbrettDas Familienbrett hat seinen Ursprung in der systemischen Familientherapie. Es wird sowohl für die Diagnostik als auch als therapeutische Intervention verwendet, wobei nahezu alle Altersstufen mit dem Familienbrett arbeiten können. Es bieten sich enorme Möglichkeiten der Anwendung, sei es das einfache visuelle Aufzeigen einer Konstellation, das Verdeutlichen von Beziehungen oder das Komplexes dargestellt und dadurch für den anderen erfahrbarer und erklärbarer wird. Hilfreich ist, daß der jeweilige Betrachter mittels Drehens des Brettes oder des eigenen Umpositionierens verschiedene mögliche Blickwinkel einnehmen kann. Er kann neutraler Beobachter sein, kann in die Rolle jeder dargestellten Person gehen und von dessen Perspektive aus die Situation, Dynamik und Interaktionen betrachten. Mittels der verschiedenen Formen und Größen der Figuren kann dargestellt werden,
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