Systemische Paartherapie Eheberatung

bzw. psychologische Paarberatung

Systemische Praxis Hildesheim

Jens Klapper

Systemische Paartherapie / Paarberatung / Eheberatung

Inhaltsverzeichnis bzw. zu den einzelnen Themen:

Grundsätzliches zum Paar & Anlässe für eine Paarberatung / Paartherapie

Eine Liebesbeziehung und später eine feste Partner­schaft sowie Ehe sind hoch emo­tionale Systeme. Für die innerhalb dieses Systems Be­troffenen liegt das Hoch schnell neben dem Tief. Fast jede Sit­uation ist mit Gefühlen, Erwart­ungen und Wünschen an den anderen ver­bunden, was eine distanz­ierte hoch ratio­nale Be­tracht­ung natur­gemäß schwier­ig macht. Mit der emotional-verknüpften Konstellation ist darüber hinaus ver­bunden, es schneller zu Pro­blemen, Ver­letz­ungen, sogar zur Krise inner­halb der Be­ziehung kom­men kann.

Teils unzählige Versuche zur Lösung scheitern aufgrund der gleichen Kompo­nen­ten. Auch wahr­genommene Hilfs­angebote oder Suche bspw. bei Freunden oder Familie scheitern ebendies auf Basis der emo­tionalen Ver­knüpfung und einer Er­wartung an den Hel­fer (Mein(e) FreundIn steht zu mir - ebendies Familien­mit­glieder).

Als Fazit ver­bleibt, das Paar, die Lieben­den sind keine kühl-kalku­lier­enden Ge­schäfts­partner - wie auch immer betrachtet: glück­licher­weise oder be­dauer­licher­weise?

Hilfe von Außen, ein nicht in das System invol­vierter nüchtern-neutral operierender Fachmann bzw. Psychologe kann hier dazu bei­tragen, daß sowohl die heran­getrag­enen Ziele und Wünsche beider als auch die Berück­sichti­gung der jeweiligen Indi­vidual­ität gewahrt werden kann. Dennoch gemein­same Ziele des Paares umgesetzt und die Spannung mini­miert bzw. dort hingeleitet wird, wo sie für Paare ressourcen­schöpfend und gewinn­bringend verortet sind.

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----------- Ad der Anlässe -------------

So viel­fältig Partner­schaft, Ehe oder Bezieh­ung sein kann, so umfang­reich sind die Anlässe für eine externe psycho­logische Beratung bzw. System­ische Paar­therapie / Ehe­beratung.

  • Ihre Partner­schaft befindet sich in einer Krise. Streit über Nichtig­keiten wird erlebt. Trennung bzw. Scheidung ist für das Paar als ernst­hafte Alter­native im Raum oder liegt bereits als kon­krete Ab­sicht vor.
  • Aufgrund von Ereignissen (Geburt eines Kindes, Kinder ver­lassen das Haus, Krank­heit, Haus­bau, Heirat, ....) hat sich Ihre Lebens­situation verändert. Ein neuer Lebens­abschnitt hat be­gonnen, in welchen Sie Ihre Partner­schaft als unzu­frieden er­leben, Sie diese eventuell neu de­finieren wol­len.
  • Es existieren Beziehungskonflikte, welche sich in der Partner­schaft häufig wieder­holen, ein über­mächtiges zentrales Thema dar­stellen (ehemalige Partner haben sich aus­einander­gelebt bis zu Trennungs­ab­sichten, schwere Erkrankung eines Familien­mit­gliedes oder des Partners; wieder­kehrenden Erziehungs­pro­bleme, eine vorhandene Sucht­pro­blemtaik, ein nicht ver­arbeiteter Seiten­sprung).
  • Sie sind sprachlos in Ihrer Partner­schaft. Unaus­ge­tragene Spannung­en be­lasten Sie und Ihre Part­ner­schaft.
  • Außerhalb Ihrer Partnerschaft gibt es bei einem oder bei beiden eine weitere Be­ziehung. Beide Partner ver­suchen ihre Wünsche in einer Außen­beziehung zu leben und merken, daß sich beides nicht wie er­hofft mit­einander ver­binden läßt.
  • Sie als Paar verstehen Ihr zukünftiges Mit­einander als neue Chance und möchten die System­ische Paar­therapie / psycho­logische Paar­beratung als Möglichkeit zur Be­gleitung dieses zukünftigen Weges nutzen.
  • Sie benötigen Unter­stützung bei einem gemein­samen oder ge­trenn­ten zukünft­igen Weg.
  • Eine psychologische Beratung / Systemische Paar­therapie soll Ihnen bei einer Ent­scheidungs­findung behilf­lich sein - sozu­sagen als neutrale Insti­tution und als emotional nicht in­vol­vierte Instanz Ihre Sit­uation ana­lysieren.

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Wie sieht Systemische Paartherapie / psychologische Paarberatung / Ehe­beratung aus?

Die Systemische Paartherapie / Paarberatung hat ein be­sonderes Augen­merk auf psycho­logische Kom­plexität mensch­lichen Er­lebens und Handelns. All jenes soll be­schrieben, erklärt und aus diesem neue Hand­lungs- und Ver­änderungs­optionen ab­geleitet werden.

Die Dynamik und Organisation einer Paar­beziehung wird unter Berücksichtigung der indi­vidu­ellen Erle­bens­welt und der je­weiligen Verhaltens­muster beider eruiert. Des weiteren wird die Be­deutung dieser Qualitäten von Erleben und Ver­halten auf den je­weils anderen Partner und im Rahmen der ge­bildeten Gemein­schaft berücksichtigt.

Verhärtete Fronten werden durch Auf­weichung der Grenzen auf­gelöst. Es wer­den hierbei beide indivi­duellen Seiten und deren be­sondere Sicht­weisen berück­sichtigt. Hierunter fällt unter anderem die Be­trachtung der Ver­härtung der bis­herigen Täter-Opfer-Kon­stellat­ion. In diesem Prozeß werden die An­teile aller Be­teiligten ana­lysiert und neu bewertet, so daß die Spi­rale, bis das Er­eignis erneut ein­tritt, recht­zeitig durch beide er­kannt und unter­bunden werden kann.

Sowohl konkrete Er­eignisse (u.a. Geburt eines Kindes, Seiten­sprung, Wohn­ort­wechsel, Arbeits­platz­wechsel) als auch lange an­dauernde Kon­stellationen (Sprach­losig­keit, Kon­flikte, Spannungen) können zu einer Krise innerhalb der Be­ziehung führen. Inner­halb der System­ischen Paar­therapie wird darauf hin­ge­arbeitet, daß die einzel­nen Partner wieder einen pos­itiven oder zumindest wertschätz­enden und sich gegen­seitig acht­enden Umgang führen können. Sie die vor­liegende Sit­uation nicht als über­mächtig er­leben müssen. Hier werden Fragen im Hin­blick Gegen­wart und Zu­kunft wichtig "Welche Eigen­schaften Ihres Partners sollen trotz der psycho­log­ischen Be­ratung / System­ischen Paar­therapie un­bedingt von ihm er­halten bleiben?", "Was fangen wir mit der ge­gebenen Situa­tion an?", "Was macht es mit uns?" und "Wo sind in ihr ver­borgene Chancen, was sind posi­tive An­teile?".

Leidet ein Partner an einem Problem / Störung oder es existiert eine ihn be­treffende Krise (Unsicher­heit zu sich/zur Sex­ualität, seine Her­kunfts­familie beein­flußt ihn bzw. gibt ihm/ihr den Weg vor, Sucht, Krank­heit), so hat dieses Aus­wirkungen auf das System Partner­schaft. Hier bietet sich neben einer psycholog­ischen Einzelhilfe eine unter­stützende Paar­beratung an. Sie soll den Be­troffenen / die Be­troffene im Hin­blick Partner­schaft stärken, auf­zeigen, daß das System Ehe / Be­ziehung / Partner­schaft eigen­ständig ist, dieser be­sondere Rahmen unter den externen Einfluß steht, aber nicht stehen muß. Sie Rückhalt ist, aber auch eines fürsorglichen Umgangs bedarf, in welchem beide Anteile der Paar­beziehung Förderung ihrer Inter­essen und Ressourcen er­fahren können.


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Kontinuität und Veränderung - Die Hartnäckigkeit von eingespielten Mustern

Innerhalb der Systemischen Paartherapie werden Veränderungen angeregt, sie sollen Fest­gefahrenes auflösen helfen, aber auch zu einem neuen und stabilen Paar­system führen. Nach der Ver­änderung, dem neuem Er­leben oder Wieder­erleben als Paar ist es wichtig, diese neue Kon­stellation zu ver­festigen, um nicht Ge­fahr zu laufen, daß sich stabile alte Muster wieder ein­schleich­en. Oftmals können Paare neues wahr­nehmen, erleben sich über­haupt wieder als ein Paar, sie sehen die Veränderung und fühlen sich in ihrem Weg bestärkt.

Es lauern jedoch hier viele mögliche Ge­fahren, die zu einem Zurückgleiten in alte - zwar unerwünschte, aber enorm stabile - Ver­haltens­muster des Paares führen. Das Paar be­endet zu früh seine Ar­beit (beim Thera­peuten und bei sich selbst), es sieht ja schließlich Er­folge und nimmt diese wahr, deutet diese letzt­lich als Signal dafür, daß die Be­ratung/­Therapie abge­schlossen ist oder man mit neuer Ener­gie und als ge­stärktes Paar die rest­lichen Steine des holprig­en Weges selbst be­seitigen kann.
  • Das Paar kann sich wieder annähern, aber der Zweifel ist zumindest bei einem Partner ge­blieben. Es kommt zum Miss­trauen gegen­über der Stabi­lität der Ver­änd­erung.
  • Das Paar nimmt Veränderungen wahr, verändert sich als Paar in vielen Be­reichen, jedoch gibt es eine große Kon­stante (wie das zuvor er­schütterte Ver­trauen gegen­über dem Partner), die stabil bleibt und blei­ben soll. Dieser Schutz kann nicht ver­lassen wer­den, möchte von dem einem Partner nicht auf­gegeben werden.
  • Alte Muster schleichen sich heim­lich wieder ein, der All­tag kommt zurück, das Paar fokus­siert und pflegt nicht mehr seine Paar­ebene, sondern taucht wieder in die Termine ihrer Normalität und damit in ihre alten Muster ein.
  • Es findet eine Symptomverschiebung statt, es ist scheinbar eine Ebene geklärt wor­den, nun springt eine andere dafür ein. Hier hat das Paar eventuell das eigen­tliche Thema nicht bear­beiten können, konnte nicht in die Tiefe gehen bzw. es zu­lassen am eigen­tlichen Thema zu ar­beiten.
  • Es ist in der Beratung Nützliches und Sinn­haftes auf­getreten oder erarbeitet worden, die Um­setzung wird mit weh­enden Fahnen und Eu­phorie ins Feld ge­tragen. Aber es endet wie ein Sil­vester­ver­sprechen nach wenigen Wochen, es war ein Stroh­feuer. Das Gefühl "Bäume aus­reißen zu können" be­schwingt, Hilfe braucht nicht mehr in An­spruch ge­nommen zu wer­den.

An diesem Punkt ist es wichtig, daß es nun der Sta­bilität des Neuen be­darf. Die thera­peutische und vor allem die eigene Ar­beit sich auch diesem Thema wid­met. Eine Ver­änderung muß sich ein­schleifen, muß ihre Regel­haftig­keit auch in be­sonderen Alltags­situationen auf­recht­erhalten dürfen, muss sich überhaupt bewähren können, damit sie zur Alltäglich­keit zur Regel wird. Es bedarf Arbeit, Energie und Zeit um etwas Sta­biles zu er­richten.
Ver­gegen­wärtigt man sich, wie lange das vorherige Uner­wünschte ge­braucht hat, wie viel Energie es auf­gezehrt hat, desto erfahr­barer ist es, dass diese Zeit und dieser Auf­wand nun auch dem Neuen ge­widmet werden muss. Es ist wie ein anfänglicher Trampel­pfad, der zunächst zum Weg wurde, der dann eine Pflasterung bekam, letzt­lich zu einer Straße gar zu einer Auto­bahn (bis gar Auo­bahn­netz) ge­worden ist. Dieser Weg ver­bindet zwei Punkte auf schnell­stem Wege. Wie ver­führ­erisch, wie ein­fach ist es, diesen Weg er­neut zu gehen, an­stelle des erst kürz­lich be­gangenen Dschungel­pfades, der bereits wieder droht zu­zu­wuchern, dessen Ge­fahren und Tücken man noch gar nicht genau kennt.

Gerade bei Miss­trauen/dem Zweifel gegenüber dem Anderen sollte die eigen­tliche Ebene geklärt sein. Sonst führen an­scheinende Er­folge, die lediglich kaschier­en, zu einem viel zu frühem be­enden der Paar­therapie.

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